Schon meine Eltern haben mich dazu aufgefordert, Lösungen zu finden, statt an Hürden aufzugeben. Wenn ich etwas wollte, musste ich einen konstruktiven Vorschlag machen und Kompromisse eingehen. Ich wurde darauf vorbereitet, in meinem Leben das zu erreichen, was ich haben möchte.

Es hat funktioniert. Ich kann mich verbeißen wie ein kleiner Terrier, wenn ich etwas wirklich möchte. Dann bin ich ungeduldig, kann Berge versetzen mit schierer Willenskraft und höre erst auf, wenn ich vor Erschöpfung weine.

So schaffte es ein Schlafsofa in mein damaliges Jugendzimmer. Ich habe es allein irgendwie diese Treppe hinunter bugsiert und in mein 10qm Zimmer geschafft. Kapitulation ist keine Option. Das gilt für Schlafsofas ebenso wie für meine chronische Erkrankung oder meinen unbedingten Willen, unser Familienleben und den Wunsch nach Selbstverwirklichung zu vereinbaren.

Aus demselben Grund kann ich es einfach nicht ertragen, wenn Menschen, die mir am Herzen liegen, aufgeben und ihren Traum hinter einem Berg, in greifbarer Nähe, einfach liegen lassen. Wenn sie passiv sind und das Leben entscheiden lassen, gehe ich die Wände hoch. Weil ich weiß, dass es eine Möglichkeit gibt. Weil ich weiß, dass es sich zu kämpfen lohnt. #Kampfgeist

Und genau deswegen sollst auch du dich nicht vom Traum der Selbstständigkeit und des unabhängigen Arbeitens abbringen lassen. Viel zu viele Frauen scheitern in den ersten 5 Jahren ihrer Gründungsphase. Ich bin überzeugt, dass es am fehlenden Fundament liegt.

Auch ich hätte mein Abenteuer fast zu früh beendet. Als Mama von damals zwei Kids habe ich den Sprung gewagt und mich als Mindsetcoach für Mütter versucht. Am Wissen hat es nicht gefehlt. Sowohl in der Praxis als auch durch meine Ausbildung in positiver Psychologie und meinen nerdigen Hang jedes erdenkliche Fachbuch zu verschlingen, war ich gut gerüstet.

Wie du weißt, auch nicht an meiner Einsatzbereitschaft (siehe Schlafcouch).

Woran es aber gefehlt hat war eindeutig Klarheit. Ich konnte meine Message nicht in Worte fassen, die meine Zielgruppe abgeholt hat. Ich stocherte im Trüben und war kurz davor, das Handtuch zu werfen.

Dann hat es Klick gemacht. Oder eher krawummms. Denn es war ein Kronleuchter, der da von der Decke herabsauste.

Denn es gab diese eine Übung in der Ausbildung: Uns allen wurden große Plakate an den Rücken geklebt und wir sollten uns gegenseitig Assoziationen zur jeweiligen Person darauf schreiben. Was damals auf diesem Flipchartpapier stand, von Menschen die mich kaum kennen, hat mich fast zu Tränen gerührt. Das Plakat hängt bis heute in der Tür meines Kleiderschranks. Seither weiß ich, wie wertvoll es ist, so gesehen zu werden, wie man wirklich ist.

Ich bin meiner Intuition gefolgt und habe eine weitere Ausbildung als Personality Profiler Coach aufgesetzt.

Bisher hatte sich niemand meiner Kollegen dieses Thema aus der Perspektive des Gründens angesehen. Persönlichkeit als Basis der Positionierung. Der Rest ist Geschichte…