10 Fragen um die Bedürfnisse deiner Zielgruppe kennenzulernen
Wir haben immer nur uns selbst im Sinn.
Ging dir bestimmt auch schon mal so: Du bist zu einem tollen Event eingeladen und willst dein liebstes Kleid anziehen. Da fällt dir ein, dass du es schon beim letzten Mal in eben dieser Runde getragen hast. Mist. Jeder wird denken, du hast sonst nichts im Schrank…
Totaler Quatsch. Mindestens 95% dieser Menschen haben nicht die leiseste Ahnung was du anhattest, weil sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren. Nämlich mit ihren eigenen Bedürfnissen, Zielen für diesen Abend und irgendwelchen heimlichen Begehrlichkeiten.
Genau diesen Ego-Effekt nutzt Emotional Branding.
Emotional Branding zielt auf die Bedürfnisse, Wünsche, Hoffnungen und Ziele deiner Wunschkunden ab.
Du bist mit deiner Marke und deinem konkreten Angebot immer dann wertvoll und attraktiv für deine Zielgruppe, wenn du den konkreten Nutzen klar kommunizieren kannst und ein dringendes Bedürfnis erfüllst. Mit deiner gesamten Außenkommunikation kannst du dich also an folgender Kundenfrage orientieren:
„What’s in it for me?“
Du brauchst kein Alleinstellungsmerkmal
Dabei ist es weniger entscheidend, dass du ein rational begründbares, praktisch greifbares Alleinstellungsmerkmal aufweisen kannst. Du musst nicht der einzige Instagram-Coach der Welt sein, der sich auf Katzenvideos spezialisiert hat oder die einzige Online-Yoga-Trainerin, die sich wie keine Zweite mit Drillingsmamas auskennt. Nicht nötig.
Für deine Kunden zählt, dass sie sich emotional abgeholt fühlen. Auch – und besonders wenn ihnen selbst das gar nicht bewusst ist.
Janina Germann
Denn unsere Entscheidungen werden in der „emotionalen Waschstraße“ unseres Gehirns, der limbischen Kommandozentrale im Unterbewusstsein getroffen. Erst dann schaltet sich der Verstand ein und gibt zur Kaufentscheidung seinen Segen.
Dein Kunde entscheidet sich für dich, wenn du ihm diejenige Zukunftswelt präsentierst, in die er sich selbst wünscht. Wenn du mit deinem Produkt oder deiner Dienstleistung zum ideellen Selbstbild deines Wunschkunden beiträgst. Indem du sie z.B. gesünder, schlauer oder selbstsicherer machst und sie so auf dem Weg zu ihrem insgeheimen Wunsch-Ich begleitest.
Daher zeige ich dir heute einen praktischen Weg, wie du auf diese unbewusste, emotional aufgeladene Ebene gelangst und erkennst welche Kundenbedürfnisse für die Transformation deiner Zielgruppe wesentlich sind und wie du sie mit deinem Nutzenversprechen verknüpfst.
Lerne deine Zielgruppe kennen
Es ist wie immer in Beziehungen: Der Königsweg heißt Kommunikation. Was tust du also, wenn du deine Zielgruppe besser kennenlernen willst? Richtig. Du fragst nach.
Mein Tipp an dich: Führe Zielgruppeninterviews. Nimm dir die Zeit und lade Menschen, die potenziell in deine Zielgruppe fallen, zu einem Kennenlerngespräch ein. Mache ihnen dabei bitte unbedingt klar, dass du nichts verkaufen möchtest! Es sollte rein darum gehen, deine Wunschkunden und ihre Bedürfnisse besser zu verstehen. Vielleicht fällt dir ja ein kleines Dankeschön für ihre Zeit ein, die sie dir schenken.
Die Interviews die du führst, fließen im Anschluss in deine Bedürfnisanalyse ein. Daher ist es sinnvoll, einem strukturierten Leitfaden zu folgen, um möglichst viel Information aus den Gesprächen für dich mitzunehmen.
Hier findest du 10 Fragen, die dir helfen, dein Emotional Branding aufs nächste Level zu bringen. Ich gebe dir dabei bewusst Fragen an die Hand, die über Herausforderung, Probleme, ideale Lösung, dein Leben in 5 Jahren hinausgehen und sich mehr mit dem Menschen dahinter befassen. Die konkrete Thematik kannst du selbst am besten in Worte fassen. Hier kannst du jeweils [dein Thema] durch das konkrete Problem ersetzen.
10 Interviewfragen
1. Frage:
Über welche Beschreibung von dir selbst müsstest du lachen, weil sie so gar nicht zutrifft?
Menschen fällt es leichter, das auszuschließen, was sie nicht beschreibt, als eine treffende Einschätzung von sich selbst abzugeben.
2. Frage:
Worüber sprichst du am liebsten mit deinen Freunden?
So findest du mehr darüber hinaus, was diese Person bewegt, in welchen Kreisen sie unterwegs ist und auf welche Themen sie „anspringt“.
3. Frage:
Hast du ein Lebensmotto oder ein Lieblingszitat?
Alternativ: Stell dir vor, du bringst ein Wandtattoo über deinem Bett an. Was soll dort geschrieben stehen?
4. Frage:
Was hat dich zuletzt so sehr genervt, dass du dir bei Freunden, über Social Media oder z.B. beim Journaling Luft machen musstest?
Alternativ: Wofür lohnt es sich zu kämpfen?
5. Frage:
Du gewinnst 10.000 EUR und darfst EINE Dienstleistung in Anspruch nehmen für [dein Thema]. Welche Baustelle lässt du andere erledigen?
Alternativ: Du hast für [dein Thema] einen einzigen Wunsch frei, was wünschst du dir?
6. Frage:
This or that? Ich nenne dir Begriffspaare und du entscheidest dich bitte ohne nachzudenken für jeweils einen Begriff, der besser zu dir passt: Familienvan oder Sportwagen? Netflix oder Museum? Geld oder Liebe? Ansehen oder Leichtigkeit? Großes Netzwerk oder eine Handvoll Engvertraute?
7. Frage:
Denke an deine letzte größere Investition (je nach Einkommenslevel deiner Kunden kann das bei 100 oder 1.000 EUR anfangen). Warum hast du dich gerade für dieses Produkt/Dienstleister entschieden?
Alternativ: Wie triffst du Kaufentscheidungen, z.B. dein letzter Amazon-Einkauf? (günstigster Preis, beste Bewertungen, das erste das oben steht oder Vergleichsportale durchforsten…)
8. Frage:
Welche Menschen beeindrucken dich und warum?
Alternativ: Wer ist dein Vorbild? Was würdest du gerne genauso machen wie er oder sie?
9. Frage:
Ich schenke dir einen extra Tag in der Woche an dem du nichts erledigen darfst. Was machst du?
10. Frage:
Stelle ca. 10-15 Bilder mit unterschiedlichen Stimmungen zusammen und lass deine Zielgruppe auswählen, wovon sie sich intuitiv angesprochen fühlen. Optional: Im Anschluss kannst du die jeweiligen Assoziationen abfragen. Hier findest du ein Beispiel dazu:
https://www.instagram.com/reel/CUj7D_WK8qr/?utm_source=ig_web_copy_link
Bonus: Warum? Warum? Warum?
Oftmals geben wir uns zu leicht mit einer oberflächlichen Begründung zufrieden und nehmen hin, was uns präsentiert wird. Würde Sherlock (Benedict…hach) sich damit zufriedengeben? No way.
Frag nach und belass‘ es nicht bei der ersten Antwort. Hake nach, bohre tiefer und finde die darunter liegenden Gründe heraus. Eine schnell geschossene Antwort ist keine böse Absicht, Verschleierungstaktik oder gar bewusstes Verhalten. In den allermeisten Fällen machen wir uns selbst nicht klar, was uns eigentlich bewegt und antreibt. Durch zugegebenermaßen etwas anstrengende Nachfragerei werden wir aber dazu angetrieben, tiefer zu graben, zu reflektieren und den wirklichen Beweggründen auf die Spur zu kommen. Es lohnt sich! Im Idealfall für euch beide.
Strukturiere was du erfährst
Im Brand Club arbeiten wir mit der sogenannten Empathy Map. Hier hast du die Möglichkeit, das Gesagte zu strukturieren und weitere relevante Details zu hinterlegen. Du bettest dein Interviewpartner in einen größeren Kontext ein und beziehst mit ein, was ihn oder sie in ihrem Alltag beeinflusst. So z.B. die Meinungen ihrer Kollegen, mediale Berichterstattung, Werbung deiner Konkurrenz und vieles mehr. Ebenso hältst du fest, wie sie ihre eigenen Bedürfnisse formuliert. Die richtige Wortwahl ist entscheidend für das Gefühl von Verstanden-werden deiner potenziellen Kunden. Hier kannst du also relevante Keywords sammeln. Wenn du möchtest, unterscheide außerdem in klar ausgesprochene Ziele und Bedürfnisse und diejenigen, die eher im Verborgenen liegen und als insgeheime, unbewusste Wünsche bezeichnet werden können.
Nach und nach entsteht auf diese Weise ein Gesamtbild der Kundenbedürfnisse, das dir dabei hilft, deinen Content und die Art und Weise deines Emotional Brandings entsprechend auszurichten.
Hier kannst du dir die Vorlage für deine eigene Empathy Map herunterladen (und dich im Gegenzug in meine E-Mail-Liste eintragen. Das ist für dich im Übrigen ein guter Deal, denn ich bin großzügig mit hilfreichen Tools und praktischen Umsetzungstipps für dein Emotional Branding)
Kommuniziere emotional!
Fast geschafft! Im letzten Schritt geht es an die Umsetzung. Nutze dein Wissen nun für die richtige Darstellung deiner Arbeit, indem du gezielt auf die wichtigsten Wünsche und Bedürfnisse abstellst und diese offen ansprichst.
Überprüfe deinen Außenauftritt insbesondere auf folgende Elemente:
- Above the fold deiner Website: Stellst du in den ersten 10 Sekunden des Website-Besuchs bereits auf das dringlichste Problem und emotionalste Bedürfnis ab?
- Verwendest du in deinen Texten die Wortwahl deiner Wunschkunden und sprichst ihnen damit „aus der Seele“?
- Fotoauswahl: passt dein Auftritt zum Feel-Good-Szenario deiner Zielgruppe? Wenn du dich z.B. im Anzug präsentierst, deine Zielgruppe aber auf Abenteuer und Innovation steht, kommt ihr nicht zusammen
- Frage dich bei jedem Element, das du verwendest: Welchen Zweck hat es in meiner Kommunikation, worauf stellt es ab und was hat mein Kunde davon? Nicht vergessen: Dein Kleid interessiert ihn nicht!
Du willst deine emotionale Standortbestimmung mit mir gemeinsam durchgehen? Komm gerne ins offene Gruppencoaching des Brand Clubs! Klick hier für weitere Infos.